Disziplin entwickeln:
- Der Schlüssel zum Erfolg -
Disziplin hat einen schlechten Ruf – jedenfalls verbinden nur die wenigsten von uns etwas Positives mit dem Begriff. Sollten wir aber, denn Untersuchungen zeigen, dass Disziplin viel wichtiger als Intelligenz ist, wenn wir erfolgreich sein möchten. Die gute Nachricht: Disziplin ist nicht angeboren, sondern lässt sich trainieren. Hier verrate ich dir, wie du das machen kannst…
Disziplin: Warum dem Wort so viel Negatives anhaftet
Zugegeben: Das Wort Disziplin klingt nicht gerade nach etwas, das wir gerne tun. Sondern eher danach, dass wir uns dazu zwingen müssen, diszipliniert zu arbeiten. Das ist äußert schade, denn kaum eine andere Eigenschaft ist so wichtig wie die Disziplin, wenn wir unsere Träume verfolgen und langfristig das tun möchten, was uns wirklich erfüllt.
Leider weckt das Wort aber Assoziationen, die uns meistens abschrecken, uns näher mit Disziplin und wie man diese erreichen kann, zu beschäftigten. Denn meist denken wir an Begriffe wie Drill und bedingungslosen Gehorsam, wenn wir Disziplin hören. Das ist aber nur die halbe Wahrheit und kommt daher, dass wir die falschen Dinge machen und uns häufig mit Disziplin dazu zwingen müssen, diese durchzuziehen.
Wer dagegen die richtigen Ziele mit der nötigen Disziplin verfolgt, wird langfristig nicht nur glücklich werden, er wird auch Erfolg haben – und genau darum geht es auf dieser Seite.
Daher solltest du im ersten Schritt herausfinden, welche Dinge es sind, die dir am Herzen liegen. Kurzum, du solltest dein Warum finden.
Disziplin hängt eng mit Erfolg zusammen: Der Marshmallow-Test
Wir müssen uns eine andere Sichtweise in Bezug auf Disziplin und Selbstdisziplin aneignen. Denn, darauf weist eine Vielzahl von Studien hin, wer diszipliniert ist, wird es im Leben zu etwas bringen. Interessanterweise belegen diese Studien nämlich auch, dass der Intelligenzquotient (IQ) einen geringen Einfluss darauf hat, wie erfolgreich wir sind.
Ein Beispiel dafür ist der berühmt gewordene Marshmallow-Test. Dabei gaben eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung des Psychologen Walter Mischel Vorschulkindern Marshmallows. Allerdings mit einem Hinweis: Die Kinder konnten die Süßigkeiten sofort essen oder einige Minuten warten und dann noch weitere Marshmallows bekommen. Wer es also schaffte, seinen Impuls zu unterdrücken und die Süßigkeiten sofort zu essen, wurde belohnt. Für Erwachsene scheint das richtige Verhalten sofort klar zu sein. Kinder verfügen jedoch noch nicht über eine derart ausgefeilte Impulskontrolle.
Der Test kann einen Hinweis darauf geben, wie erfolgreich das Kind in seiner späteren beruflichen Laufbahn sein wird: Diejenigen Kinder, die so viel Selbstdisziplin aufbringen konnten, dass sie der Versuchung widerstehen konnten, waren im späteren Leben erfolgreicher. Das zeigte sich nämlich 14 Jahre nach dem ursprünglichen Experiment, als die Vorschulkinder von damals noch einmal befragt wurden: Diejenigen unter ihnen, die damals den Marshmallow nicht direkt gegessen hatten, verfügten über mehr Sozialkompetenz, konnten mit Rückschlägen besser umgehen und waren insgesamt besser in der Lage, ihre Ziele zu verfolgen. Die Teilnehmer dagegen, die die Süßigkeit sofort gegessen hatten, waren eher unsicher, neidischer und hatten außerdem schlechtere Schulnoten.
Was zeigt uns der Versuch? Disziplin und damit auch Selbstkontrolle sind wichtige Eigenschaften, die uns zu einem glücklichen Leben verhelfen. Und sind sogar wichtiger als der IQ. Die gute Nachricht: Selbstdisziplin und Beherrschung lassen sich mit einfachen Mitteln sogar trainieren.
So entwickelst du mehr Disziplin
Mit der Disziplin ist es wie mit vielen anderen Dingen in unserem Leben: Je mehr wir uns damit beschäftigen, umso einfacher wird es. Allerdings benötigen wir dazu meist eine gute Postion Selbstdisziplin – und da beißt sich die Katze in den Schwanz. Jedoch nur kurzfristig, denn mehr Durchhaltevermögen lässt sich in kleinen Schritten erlernen. So fällt es dir auf lange Sicht leichter, deine selbst gesteckten Ziele zu erreichen.
Ein Wort der Warnung noch vorab: Auch wenn du dich genau an meine Tipps hältst, ist das noch keine Garantie dafür, dass du deine Ziele sofort im ersten Anlauf umsetzten kannst. Zur Disziplin gehört nämlich auch, dass du mit Entbehrungen und vor allem auch Niederlagen umzugehen lernst, denn diese werden dir mit Sicherheit begegnen. Nimm sie aber an und betrachte sie als Hilfsmittel und Mosaiksteine auf deinem Weg zu mehr Disziplin.
4 Tipps für dein Disziplin-Training
Im Folgenden habe ich einige Tipps versammelt, wie du langsam und effektiv deine Selbstdisziplin steigern kannst:
- 1Setze dir kleine Ziele: Mute dir zu Beginn nicht zu viel zu. Deine Disziplin musst du dir wie einen Muskel vorstellen, den du trainieren möchtest. Dabei startest du ja auch nicht mit einem Gewicht, das du nicht anheben kannst. Setze dir also kleine Ziele und verfolge diese konsequent. Nach einiger Zeit kannst du den Anspruch steigern. Wenn du beispielsweise keine Süßigkeiten mehr essen möchtest, kannst du dir zunächst die Schlemmerei noch an jedem zweiten Tag in der Woche erlauben. Nach einigen Wochen noch an jedem Dritten und immer so weiter, bis du schließlich am Ziel bist und gar nichts Süßes mehr isst.
- 2Finde intrinsische Motivation: Wir unterscheiden zwei Arten von Motivation: Die intrinsische und die extrinsische. Letztere kommt von außen und hat viel mit Gruppendruck zu tun. Die gute Art der Motivation ist die intrinsische und genau die gilt es zu finden, wenn du dein Ziel mit maximaler Disziplin verfolgen möchtest. Denn wenn du etwas aus intrinsischer Motivation machst, bedeutet es letztlich, dass du es aus eigenem Antrieb und vor allem deshalb machst, weil du es machen möchtest – und das ist letztlich der Schlüssel zu Erfolg.
- 3Visualisiere dein Ziel: Auch dieser Punkt kann dir dabei helfen, dein Ziel mit der nötigen Disziplin zu verfolgen. Wenn dein Ziel beispielsweise lautet, im neuen Jahr fit und gesund zu werden, solltest du dir das möglichst plastisch vorstellen. Was bedeutet das genau für dich? Passt du dann plötzlich wieder in die Klamotten rein, die schon jahrelang im Schrank hängen? Kannst du endlich wieder Treppen steigen, ohne aus der Puste zu kommen? Senkt sich dein Blutdruck und deine Blutfettwerte werden besser? Kurzum, was genau möchtest du mit der Maßnahme erreichen und wie sieht das Ergebnis konkret aus? Mein Tipp: Überleg dir nicht nur wie es wird, wenn du dein Ziel erreicht hast, sondern schreib es am besten auch auf. Studien zeigen, dass wir Dinge eher verinnerlichen, wenn wir sie mit möglichst vielen Sinnen gleichzeitig wahrnehmen. Häng dir den Zettel an den Badezimmerspiegel oder an den Kühlschrank. So siehst du mehrmals am Tag, was du erreichen möchtest. Und genau das wird dir dabei helfen, dein Ziel diszipliniert zu verfolgen.
- 4Freu dich über Erfolg: Wenn du diszipliniert werden möchtest, musst du auch lernen, dich über Dinge zu freuen und deinen Erfolg anzuerkennen. Zelebriere es also ganz bewusst, wenn du ein (Teil-) Ziel erreicht hast. Dadurch wird das Belohnungszentrum im Gehirn angeregt. Je öfter du das tust, umso positiver wird die Verknüpfung zwischen diszipliniertem Handeln und dem späteren Erfolg werden. So fällt es dir nach und nach immer leichter, Dinge anzupacken und vor allem auch durchzuziehen.