Feedback geben:
- So gelingt es -
Feedback geben gehört zu jeder Form der Kommunikation mit dazu. Das gilt sowohl beruflich als auch privat. Denn wenn du keine Rückmeldung bekommst, weißt du nicht, was bereits gut läuft und was du noch verbessern kannst. Umgekehrt solltest du aber auch Feedback geben können, damit dein Umfeld weiß, was du erwartest und wo du Verbesserungspotenzial siehst. Und so funktioniert das…
Feedback geben: Warum es so wichtig ist
Ich habe es bereits angesprochen: Sowohl beruflich als auch privat ist positives und wertschätzendes Feedback äußert wichtig. Nehmen wir an, du hast Mitarbeiter, die du bestmöglich motivieren möchtest, dann kann es essentiell wichtig sein, dass du richtig kommunizierst und möglichst konstruktiv Feedback gibst.
Denn nur so bleiben deine Mitarbeiter motiviert und werden weiterhin mit Elan daran arbeiten, dass das Unternehmen erfolgreich ist.
Aber auch als Selbstständiger oder Freelancer solltest du wissen, wie du Probleme wertschätzend ansprichst. Das kann dir bei deiner Zusammenarbeit mit deinen Kunden helfen, denn die möchtest du natürlich auf keinen Fall verlieren.
Feedback auch im privaten Bereich essentiell
Letztlich hilft dir konstruktives Feedback überall dort weiter, wo es um wertschätzendes Zusammenspiel im zwischenmenschlichen Bereich geht – und das gilt natürlich auch für den privaten Bereich.
Aus diesem Grund werden dir die hier vorgestellten Regeln nicht nur helfen, deine beruflichen Ziele zu erreichen, sie tragen dazu bei, dass du auf allen Ebenen mehr Erfolg hast.
Konstruktives Feedback ist in diesem Sinne auch wichtig, um Kompromisse zu finden. Denn nur wenn du in der Lage bist, die eigenen Ansprüche und Erwartungen wertschätzend zu formulieren, werden sie bei deinem Gegenüber auch ankommen. Stößt du deinem Gesprächspartner nämlich vor den Kopf, wirst du nur selten Erfolg mit dem haben, was du sagen möchtest.
Feedback annehmen und wachsen
Feedback muss aber nicht nur auf andere Personen beschränkt bleiben. Auch du kannst davon profitieren, wenn du von anderen Menschen eine Rückmeldung über dein Verhalten bekommst. Feedback in diesem Sinne kann dazu dienen, deine Selbstwahrnehmung um einen wichtigen Aspekt zu erweitern, nämlich die Einschätzung anderer Personen mit einzubeziehen.
Ein wenig plakativ formuliert kann man sagen: Nur wer um Feedback bittet und Feedback annehmen kann, kann sich weiter entwickeln. In diesem Sinne sind die folgenden Tipps zum Thema Feedback nicht nur dazu da, dir dabei zu helfen, anderen Menschen konstruktives Feedback zu geben. Sie dienen auch dazu, dass du selbst an konstruktivem Feedback wachsen kannst, indem du deine Gesprächspartner ebenfalls mit den Regeln vertraut machst.
Feedback geben: Goldene Regeln für wertschätzende Kommunikation
Zugegeben, die Feedback Regeln lesen sich leichter, als sie umzusetzen sind. Trotzdem – oder vielleicht auch gerade deshalb – haben sie ein unglaubliches Potenzial. Doch um dieses Potenzial zu entfalten, ist ein wenig Übung nötig. Und zwar sowohl auf der Seite des Feedback-Gebers als auch auf der Seite des Feedback-Nehmers. Und das geht so:
- 1Beschreibe was du siehst und fühlst. Feedback kann besser angenommen werden, wenn du deinen ganz subjektiven Eindruck wiedergibst. Beschreibe daher so ausführlich wie möglich deine Wahrnehmung und wie bestimmte Verhaltensweisen auf dich wirken. Das kannst du zum Beispiel so tun: „Wenn du ohne Absprache zum Chef gehst, fühle ich mich zurückgesetzt und in meiner Meinung nicht Ernst genommen.“ Auf keinen Fall solltest du unterschwellige Wertungen in dein Feedback verpacken, also nicht folgendes sagen: „Dein Verhalten wirkt auf mich dumm und wie absichtliche Schikane.“ Auch wenn das wirklich deiner Wahrnehmung entspricht, ist das leider kein Feedback. Denn statt einer konstruktiven Rückmeldung verpackst du hier lediglich einen Vorwurf in eine Äußerung, die wie Feedback aussieht, es aber gar nicht ist. Kurzum, eine Bewertung des Verhaltens deines Gegenübers hat im Feedback nichts zu suchen. Es geht nur darum zu beschreiben, wie du dich fühlst und was bestimmte Verhaltensweisen bei dir auslösen.
- 2Vermeide eine Bewertung. Dieser Punkt ist wichtig und kann daher nicht oft genug erwähnt werden. Damit dein Gegenüber dein Feedback ganz ohne Vorbehalte und ohne Abwehrreaktion für sich annehmen kann, solltest du eine Bewertung vermeiden. Beschreibe also lediglich, welchen Eindruck du hast, unterlasse es aber, deinem Gegenüber eine Zuschreibung zu verpassen. Also nicht: „In meinen Augen bist du …“ oder „Für mich ist dein Verhalten …“.
- 3Formuliere möglichst kleinschrittig. Indem du dich darauf konzentrierst, das Feedback in möglichst kleine Schritt zu verpacken, machst du es nicht nur deinem Gegenüber einfacher. Denn so kannst auch du dich darauf konzentrieren, dich an die Feedback-Regeln zu halten. Auf der anderen Seite bekommt dein Gesprächspartner die Gelegenheit, sich auf das einzulassen, was du sagst. Auch wenn Feedback konstruktive Kritik beinhaltet, ist es immer noch Kritik. Kleine Häppchen machen es dem Feedback-Nehmer leichter, nicht abzublocken, sondern das Gesagte für sich anzunehmen.
- 4Mach einen Verbesserungsvorschlag. Wenn wir Feedback geben, wissen wir häufig, was wir uns statt des kritisierten Verhaltens wünschen würden. Warum sollten wir das also nicht mitteilen? Für dich bedeutet das, dass du nicht nur beschreibst, was dein Gegenüber ändern könnte, sondern ihm oder ihr auch direkt sagst, wie du dir das vorstellst. Das gibt euch beiden eine Grundlage, auf der ihr weitere Schritte diskutieren könnt.
- 5Gib Feedback mit Distanz. Direkt nach einer Handlung, die dich verärgert hat, solltest du kein Feedback geben. Der Grund ist einleuchtend: Wenn du dich gerade ärgerst, wirst du nur schwer so formulieren können, dass du den Anderen mit deinen Worten nicht ebenfalls verärgerst. Und selbst wenn dir das Kunststück gelingt, ist die Gefahr viel zu groß, dass die Situation eskaliert. Wartest du dagegen einen gewissen Zeitraum ab, kann dein Ärger verfliegen. Außerdem hast du so die Zeit, dir weitere Beispiele zu überlegen, warum dich das Verhalten verletzt hat und deine Argumentation auszubauen.
- 6Formuliere Feedback so, wie du es hören möchtest. Diesen Tipp kennen wir noch aus unserer Kindheit, dort lautete er: „Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem Anderen zu.“ Und tatsächlich fährt man mit diesem Ratschlag nicht nur in Bezug auf Feedback recht gut. Wenn du dir überlegst, wie du am liebsten eine Rückmeldung auf dein Verhalten bekommen würdest, kannst du Feedback Anderen gegenüber wohlwollender formulieren. Genau das hilft dabei, dass das Feedback besser angenommen werden kann und ihr beide an einer Verbesserung der Situation arbeiten könnt.